- KONZEPTE -
In der letzten Woche konnte der EK Handelspartner Zierleyn in Nordhorn seine neuen Geschäftsräume eröffnen. Dass der Termin ebenso wie der Umsatz trotz und in der Corona-Zeit gehalten werden konnte, ist ein Ergebnis der erfolgreichen strategischen Arbeit des Unternehmens.
Als der Zierleyn-Geschäftsführer Nils Holm mit Familie, Team und Handwerkern am Donnerstag, den 12. März 2020 das Richtfest des neuen Wohn- und Geschäftshauses feierte, ahnte noch niemand, dass wenige Tage später der Lockdown das gesamte Einzelhandelsleben in Deutschland von 100 auf 0 zurückfahren sollte. „Wäre es vier Wochen früher passiert, hätten wir unsere Neueröffnung im September vergessen können“, erzählt der Geschäftsführer der Johannes Zierleyn KG im niedersächsischen Nordhorn und atmet kurz tief durch. „Da haben wir Glück gehabt“.
Anders als gewohnt lief auch die Eröffnung des neuen Geschäftes ab: Über Youtube und die eigens programmierte Eröffnungs-Website auf www.erlebe-zierleyn.de konnte man per Live-Stream den Blick in die Zierleyn-Einkaufswelt gewinnen und Vieles entdecken, was am nächsten Tag dann unmittelbar im Geschäft zu sehen und in die Hand zu nehmen war. Wie Nils Holm die Menschen in und um Nordhorn an den Bildschirm gelockt hat? „Wir haben im Vorfeld Goodie Bags zum kleinen Preis verkauft. Neben Apfelschorle oder Prosecco mit Einkaufsgutscheinen, Tombola-Los und einem Hinweis auf die Website bestückt.“ Freuen konnte sich darüber übrigens auch der regionale Tierpark: Nils Holm ließ in den vergangenen Monaten Masken für 50 Cent das Stück verkaufen. Der Erlös daraus und aus dem Verkauf der Goodie Bags kam komplett dem Familienzoo zugute, der durch die Corona-Krise lange keine Einnahmen mehr hatte.
Auf strategischer Arbeit basierte auch das wirtschaftliche Abschneiden in der Corona-Zwangspause. Das ohnehin schon digital-affine Mehrbranchenhaus mit Schwerpunkten auf den Bereichen Spielwaren, Living, Reisegepäck und Schreibwaren konzentrierte sich in den vier Lockdown-Wochen voll und ganz auf Online-Kommunikation und -Absatzwege. Und das mit Erfolg, denn Umsatzeinbußen mussten nicht verzeichnet werden. Besonders gefragt waren Spielwaren, hier setzen die Nordhorner auf die Zusammenarbeit Vedes. „Wir sind mit Leib und Seele Einzelhändler, haben ein tolles Team und versuchen immer, das Beste aus jeder Situation zu machen“, kommentiert Nils Holm die vergangenen Monate kurz und knapp.
Zum Besten, was in der Historie des 1903 gegründeten Familienunternehmens passiert ist, zählt ganz sicher auch der Neubau des modernen und energetisch auf höchstem Niveau stehenden Geschäftshauses in der Nordhorner Innenstadt. Dafür musste das traditionsreiche Stammhaus mit knapp 1.000 qm auf drei Etagen weichen: Nach dem Räumungsverkauf bis Januar 2019 und dem anschließenden Umzug auf Zeit in freigewordene Ladenlokale auf der gegenüberliegenden Straßenseite begann der Abriss. Bis zum Lockdown stand der Rohbau. Da die Materialien für den Innenausbau inklusive Energietechnik bereits geliefert waren, blieben die Niedersachsen weiter im Zeitplan und waren trotz Corona sogar eher fertig als geplant.
Im Fachgeschäft erwartet die Kunden aus der Region, die sich bis in die grenznahen Niederlande erstreckt, Bewährtes und Neues auf wiederum 1.000 qm Verkaufsfläche – diesmal barrierefrei im Erdgeschoss. Die Etage darüber wurde bereits an einen IT-Dienstleister vermietet und ganz oben können Privatleute hochwertigen Wohnraum mit Blick über Nordhorn genießen.
Neben den bekannten Schwerpunkten Spielwaren, Living + Grill, Schreibwaren und Reisegepäck mit Tasche, Koffer & Co. feiert die Schmuck- und Uhrenabteilung in den Verkaufsräumen Premiere. Das Sortiment setzt auf Qualitätsartikel im konsumigen Bereich und erfüllt auch anspruchsvolle Accessoire-Wünsche zum Beispiel beim Kauf hochwertiger Lederwaren.
„Auch hier wollen wir erste Anlaufstelle im Ort sein“, gibt Nils Holm die Richtung vor. Mit Spielwaren sind die Nordhorner erste Wahl und bei Living-Artikeln und Schreibwaren im Qualitäts- und Beratungsranking ganz oben dabei. Hier arbeitet das Zierleyn-Team gut und eng mit den jeweiligen Fachbereichen der EK zusammen. So begleitete EK Regionalleiter Jürgen Oberpenning die Planungsphase des gesamten Flächenumbaus, während Petra Michaels bei der Sortimentsplanung unterstützte, bei der vor allem die Warenpräsentation in Themenwelten im Fokus stand.
Vernetzt mit der EK
Der gute Draht nach Bielefeld gründet nicht zuletzt im persönlichen Werdegang des 42-jährigen Geschäftsführers, der seine kaufmännische Ausbildung bei EK absolviert hat und als langjähriges Young Network-Mitglied ein entsprechend guter Netzwerker ist. Über die Jahre hinweg hat sich Nils Holm, zurzeit als Ersatzmann der Vertreterversammlung in der Mitverantwortung, u. a. für die digitale Entwicklung der Händlergemeinschaft stark gemacht und das „myWeb-Portal“ der EK als Beiratsmitglied mit auf den Weg gebracht. Das aktuelle Online-Shop-System des Unternehmens bildet zusammen mit Shopwin, dem Warenwirtschaftssystem der EK Tochtergesellschaft Easy Systems, eine komplexe Welt, die den kompletten Workflow des Online-Geschäftes automatisiert. Im Zuge der Marktplatzstrategie setzt er auf Player wie Amazon, eBay oder Check24 und auf die EK Mehrbranchenplattform compravo.