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AutorenbildChristine Dicker

Kreislauffähiges Ladendesign in Lüneburg

- KONZEPTE -

 

Auch Ladenbau geht nachhaltig. Das hat Rewe mit seinem Pilotprojekt Green Farming gezeigt. Auch der Bohlenser Mühlenladen im Herzen Lünebergs ist durch und durch nachhaltig: Er wurde nach den Cradle to Cradle-Prinzipien realisiert und besitzt somit Vorbildcharakter. Das hat ihm eine Nominierung im Bereich Konzept beim Bundespreis Eco Design 2021 eingebracht.


Der 100 Quadratmeter große Bio-Marken-Laden wurde komplett nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft konzipiert, sodass alle verbauten Materialien nach Gebrauch in einen Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Zusätzlich dient der Laden als Lernort, an dem zum Beispiel in Workshops über die Vielfalt von Getreide und seine Verarbeitung in Mühle und Bäckerei aufgeklärt wird.

Gleich beim Betreten des Ladens wird deutlich: Die ganzheitlich ökologische Haltung des Unternehmens findet sich in der gesamten Ausstattung des Bohlsener Mühlenladens wieder. „Vom Holzboden über eigens angefertigte Möbel vom regionalen Tischler bis hin zur Wandfarbe – wir haben bei allen verwendeten Materialien auf Materialgesundheit, Rückbaubarkeit und Kreislauffähigkeit geachtet, sodass eine ganzheitliche, gesunde und einzigartige Ladenstruktur entstanden ist. In der Konzeption und Detailplanung wurden wir von der Cradle to Cradle NGO beraten und unterstützt, die genau diese Kriterien im Ladenbau forciert“, erklärte Geschäftsführer Mathias Kollmann das Ladenkonzept.

Nora Sofie Griefahn, geschäftsführende Vorständin der Cradle to Cradle NGO, lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Bio-Pionier aus der Ferne: „Bisher werden Ladenkonzeption und -bau kaum unter den Aspekten von Cradle to Cradle betrachtet. Es freut uns daher, dass die Bohlsener Mühle beispielhaft die Initiative ergriffen hat und wir sie bei der Konzeption und Umsetzung ihres Bohlsener Mühlenladens in Lüneburg begleiten durften. Für mich ist er ein herausragendes und von Cradle to Cradle inspiriertes Ladenkonzept, das hoffentlich viele Nachahmer findet.“


Zusätzlich zu den verpackten Bio-Produkten bietet der Bohlsener Mühlenladen seinen Besucherinnen und Besuchern auch eine unverpackt-Station. Am Firmenstandort in Bohlsen frisch gebackene Brote, Brötchen, Kuchen und Snacks sowie eine Auswahl belegter Stullen runden das Angebot ab. Ein Eventbereich mit traditionellem Bäckertisch lädt die Besucherinnen und Besucher ein zu Backworkshops, zu Gesprächen mit Landwirtinnen und Landwirten und zum Austausch mit dem Team der Bohlsener Mühle. Zwischen Getreidefeld- und Mühlenfeeling erfahren große und kleine Gäste mehr über das Unternehmen, seine Werte, nachhaltiges Wirtschaften sowie über ökologisches Mahlen und Backen. „Ein Austausch mit allen Interessentinnen und Interessenten ist uns enorm wichtig. Nur so können wir lernen und gleichzeitig Anreize für werteorientiertes und verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit geben”, ist sich Volker Krause, geschäftsführender Gesellschafter der Bohlsener Mühle, sicher.

Für Geschäftsführer Mathias Kollmann ist dieses Projekt weit mehr als ein reiner Markenladen: „Treu unserer Firmenphilosophie haben wir mit dem Bohlsener Mühlenladen einen Ort geschaffen, an dem Lebensmittel, Handwerk und Natur gleichermaßen Wertschätzung erfahren. Dafür bin ich meinen Kolleginnen und Kollegen sowie all unseren ökologisch handelnden Partnerinnen und Partnern dankbar, die uns während des gesamten Prozesses begleitet und unterstützt haben – angefangen beim Architekten Hartmut Tromberend über die Cradle to Cradle NGO hin zu allen Handwerkerinnen und Handwerkern.“



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