- CATEGORY: KONZEPTE - Im oberfränkischen Baunach versteckt sich ein richtiges Kleinod: Das stationäre Herzstück des Schöner Leben Konzepts.
Ein überaus erfolgreiches Modell, das im Sinne des Multichannel-Gedankens im Bereich Stoffe, Wohnen, Geschenke und Lifestyle die online- und offline-Welt verknüpft. Hinter dem Konzept stehen Tanja Saffouri, eine ehemalige Investmentbankerin, und Michael Saffouri, ein Diplom-Kaufmann. Beide sind nach ihrem Studium in das elternliche Im- und Exportunternehmen eingestiegen.
Angefangen hat es Mitte der 70er-Jahre mit dem Im- und Export von Stoffen und Garnen im B2B Bereich. Der heutige Standort in der Bahnhofstrasse in Baunach diente als Lager. Aufgrund der großen Nachfrage auch von Ortsansässigen wurde im Jahre 1995 ein Lagerverkauf als Einstieg in den B2C- Bereich eröffnet. Geöffnet wurde donnerstags und freitags jeweils von 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr, und das ist auch heute noch so.
Aus dieser Keimzelle entstand das heutige erfolgreiche Geschäft mit einer Verkaufsfläche von 3000 m². Im Jahre 2011 erfolgte dann der Einstieg in die digitale Welt. Das Schöner Leben Angebot ist neben dem stationären Laden mittlerweile in sechs eigenen Onlineshops sowie auf allen gängigen Marktplätzen erhältlich. Seit 2012 tritt Schöner Leben als eingetragene Marke auf.
Auch heute noch sind die Stoffe, die sogenannte Meterware, der Dreh- und Angelpunkt in der Sortimentspolitik von Schöner Leben – Stoffballen, soweit das Auge reicht. Die beiden Hauptbereiche – Kreativ- und Bekleidungsstoffe auf der einen Seite sowie Wohn- und Gardinenstoffe auf der anderen Seite- werden mit komplementären Produkten wie Gardinen, Kurzwaren, Kreativbedarf, Wohnaccessoires, Geschenkideen und Kochzubehör sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ergänzt und bilden die Basis des Fachhandelkonzepts.
Dementsprechend ist das Sortiment von Schöner Leben rund um das Stoffangebot kontinuierlich gewachsen. Schöner Leben arbeitet mit rund 350 Lieferanten zusammen, mit einigen davon bereits seit vielen Jahrzehnten. „Mit dem Besuch der großen Branchen-Messen wie Heimtextil, Ambiente und Trendset ist es heutzutage nicht mehr getan“, meint Tanja Saffouri, „da hier vor allem bereits etablierte Firmen zu finden sind.“ Vielmehr gilt es, auf kleinen Messen und Events sowie über die sozialen Medien neue Lieferanten jenseits des Mainstreams ausfindig zu machen.
Der stationäre Laden ist und bleibt der USP der Marke aus dem sich auch das Onlinegeschäft speist. Hier werden Konzepte entwickelt und als Themenwelten für den Kunden zusammengestellt. Die Mission lautet, Schöner Leben Lösungen für immer mehr Lebensbereiche anzubieten.
Eine wichtige Säule ist der kontinuierliche Ausbau von Eigenproduktionen wie besonderen Kissen, Tischwäsche und Vorhängen. In Kombination mit zugekauften Artikeln entsteht ein einzigartiges und individuelles Sortiment. Dabei werden alle Produkte mit Liebe und Sorgfalt ausgewählt und müssen dem Anspruch genügen, dem Kunden Lösungen anzubieten, die das Leben schöner machen.
Wer kauft das? „Do it yourself ist stark gefragt“ so Tanja Saffouri, „ gerade moderne Frauen wollen etwas Besonderes, keine Standardware. Sie wollen eigene Ideen umsetzen und ihre Kreativität leben, dazu kommt die Freude am Selbermachen“. Typische Schöner Leben- Kunden sind Frauen (und auch immer mehr Männer) zwischen 25 und 50 Jahren, die im Leben stehen, ihre Persönlichkeit entdeckt haben und Freude am Kreativen haben. Auch wer nicht selbst nähen kann oder möchte, hat die Möglichkeit, seine Ideen aus Stoff im hauseigenen Nähatelier umsetzen zu lassen.
Die Kunden des stationären Geschäfts in Baunach kommen aus einem Umkreis von 80 km, manche auch von weiter her. Mittlerweile hat sich der Laden als „Stoffmekka“ herumgesprochen, es werden sogar Tagesreisen mit dem Bus angeboten und einige Kunden reisen gar mit dem eigenen Wohnmobil an und übernachten auf dem benachbarten Campingplatz. Mit dieser Klientel werden 30 % des Gesamtumsatzes erzielt, was aufgrund der reduzierten Öffnungszeiten durchaus beachtlich ist. Auf den Online-Handel entfallen die restlichen 70 % – insgesamt wächst der Umsatz von Schöner Leben jedes Jahr zweistellig. Genaue Zahlen will Michael Saffouri nicht bekannt geben.
Diese Zuwächse benötigt das Unternehmen, um kontinuierlich in das Konzept zu investieren. „Als wir 2011 mit dem ersten Onlineshop starteten, war alles noch viel einfacher. Der Aufwand ist heute viel höher durch den härteren Konkurrenzkampf und die gestiegenen Erwartungen der Kunden. Gerade das Inszenieren von Themenwelten und relevantem Content ist im Netz nur mit beträchtlichem Aufwand darzustellen. Ein eigenes Fotoatelier, sowie ein stetig wachsendes Redaktionsteam setzen diese Themen entsprechend um.“, so Michael Saffouri. Dass Schöner Leben auch in den Social Media Kanälen unterwegs ist, versteht sich von selbst.
Mittlerweile ist das Schöner Leben Team auf 30 Mitarbeiter angewachsen, die das Konzept stationär wie online umsetzen und weiterentwickeln. Ideen haben die Saffouris noch viele, so wollen sie noch mehr Events veranstalten, wie zum Beispiel den Creativmarkt, zu dem sie einmal im Jahr einladen. Mal sehen, was sich noch in Baunach tut. Wir bleiben dran.