top of page
AutorenbildChristine Dicker

Erfolgreiche Designklassiker

Aktualisiert: 28. Mai 2021

- HINTERGRUND -

 

„Gutes Design ist für die Ewigkeit.“ Alberto Alessi, italienischer Designer, bringt es auf den Punkt. Ein schönes Produkt, das wir gerne anschauen, gerne benutzen, an dem wir uns freuen – das wird uns viele Jahre begleiten. Das ist Nachhaltigkeit – dabei geht es eben nicht allein um die Materialien und den Herstellungsprozess, es geht auch um die Optik. Wenn all diese Komponenten zusammenspielen, dann entsteht ein echter Klassiker. Um genau die geht es in unseren Folge Designklassiker, die wir mit dieser Ausgabe Newsletter starten. Lassen Sie sich überraschen …


In der Optik des Produktes spiegeln sich immer charakteristische Merkmale aus seiner Entstehungszeit wider: Zum Beispiel Farbe, Material oder ein damals typisches Herstellungsverfahren. Paradebeispiel dafür ist das Bauhaus – mit seinen klaren Formen, den auf die Komplementärfarben reduzierten Farben. Darum haben wir unsere Reihe nach der Entstehungszeit gegliedert. Und uns bei der Recherche oft verwundert gefragt: Was, so lange gibt es das schon? Wann aber beginnen? Einige Produkte lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen – die sind in dieser Folge mit dabei. Dann geht es weiter mit den 20er und 30er-Jahren. In unserer nächsten Folge stellen wir dann Klassiker ab den 50er-Jahren vor.


Die richtigen Oldies ...


1790

Ja, so lange gibt es schon die Kollektion Kurland von der KPM! 2020 feierte sie den 230. Geburtstag. Seit ihr Auftrags- und Namensgeber Peter von Biron, Herzog von Kurland, das Service im Jahr 1790 bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur fertigen ließ, wird die Kollektion von der Berliner Porzellan-Manufaktur von Hand gefertigt und bemalt. Und immer wieder um neue Produkte ergänzt, wie zum Beispiel den hier gezeigten To-go Becher oder Müslischalen und Kaffeebecher.


1830

Die Eisenpfanne ist der zeitlose Klassiker in der Küche. De Buyer fertigt mit der Serie Mineral B Element die wohl bekanntesten der Welt in seinem Werk in Frankreich. Und das schon seit 1830. Die unverwüstlichen Eisenpfannen sind zu 100 Prozent natürlich und mit einer einzigartigen Schutzbeschichtung auf Basis von Bienenwachs gefertigt, erhältlich sind sie in verschiedenen Ausführungen und Größen. Einmal eingebrannt, entwickeln die schmiedeeisernen Pfannen der Mineral B Element Serie eine natürliche antihaft Beschichtung. Das Material hält sehr hohen Temperaturen stand.


1916

... entstand „Maria“ von Rosenthal, eines der beliebtesten und auch erfolgreichsten Porzellanservice des Selber Unternehmens. Die Form zeigt sich klassizistisch, dazu setzt das Granatapfel-Relief einen romatischen Kontrapunkt. Vorbild für „Maria“ war ein silbernes Teeservice, das der Firmengründer Geheimrat Philipp Rosenthal sen. auf einer Englandreise erstanden hatte. Benannt wurde das Porzellanserive nach Rosenthals Frau Maria. In den 20er- und 30er-Jahren umfasste „Maria“ rund 170 verschiedene Teile, auch heute noch ist es das umfangsreichste Service bei Rosenthal Classic.

Die 20er- und die 30er- Jahre


In den 20er-Jahren etablierte sich in Architektur und Design die neue Sachlichkeit. Prägend waren einfache gerade Formen, die Schönheit und Funktionalität miteinander verbanden. Stichwort Bauhaus. Damit fand eine Abkehr von dem ornamentalen Überschwang von Jugendstil und Historismus statt, der bis dahin dominierte. Der Begriff Bauhaus steht übrigens für die von Walter Gropius 1919 in Weimar gegründete Hochschule für Gestaltung. Zielsetzung des Bauhauses war es, Architektur, Malerei, Design und handwerkliche Kunst zusammenzuführen. Modernes Design ist ohne die Bauhaus-Schule nicht denkbar.


Aber auch eine andere Entwicklung war für diese Jahre maßgeblich: Deutschland hatte sich im Zuge der Industrialisierung verändert – Bürgertum und Arbeiterschaft bildeten sich immer stärker aus. Frauen arbeiteten in Fabriken und Büros, die ersten Küchenmaschinen kamen auf den Markt, um die Hausarbeit zu erleichtern.

1919 und 1937

Warum zwei Daten? Ganz einfach: Bereits 1919 wurde die Kitchenaid am Markt eingeführt, aber erst 18 Jahre später hat ihr der US-Amerikaner Egmont Arens ihre heutige unverwechselbare Gestalt gegeben. Geblieben ist das Planetenrührwerk, das bereits 1920 patentiert wurde. Noch immer kommt ein einfacher Direktantrieb zum Einsatz und bis heute wird die Maschine aus robusten einbrennemmaillierten Gussmetallteilen von Hand montiert. Die Kitchenaid steht für Verlässlichkeit, Vielseitigkeit und Langlebigkeit und gilt heute als eine der weltweit bekanntesten Marken für hochwertige Küchengeräte.

1925

In dem Jahr brachte Le Creuset den ersten emaillierten Gusseisen-Bräter auf den Markt: Eine bahnbrechende Neuheit, die zu einer echten Erfolgsgeschichte wurde. In der Le Creuset Manufaktur wird für jeden einzelnen Bräter eine individuelle Sandform erstellt, in die das geschmolzene Gusseisen gegossen wird. Jede Sandform kommt nur ein einziges Mal zum Einsatz − so entstehen Unikate, Stück für Stück, damals wie heute. An dem Bräter in leuchtendem Ofenrot haben Kochfans dauerhaft Freude. Oft wird er an die nächste Generation wie gut gehütete Familienrezepte weitergegeben. Die Langlebigkeit unterstreicht Le Creuset mit einem Garantieversprechen von 30 Jahren.

1927

In dem Jahr brachte Silit seinen ersten Schnellkochtopf Siko auf den Markt – damals eine Weltneuheit. Der Name Siko bedeutet eigentlich Sicomatic und entwickelte sich als Gattungsbegriff für Schnellkochtöpfe für den Privathaushalt. Entstanden ist er aus den Worten Sicherheit, Kochtopf und automatisch. Und damit bringt das Wort schon alles zusammen, was so überzeugend an Schnellkochtöpfen ist – bis heute. Denn sie sind sicher im Umgang und der Kochvorgang funktioniert nach wenigen Einstellungen automatisch. Im Laufe der Jahre hat sich das Design des Siko erheblich geändert (und auch die Materialien), aber bei vielen Kochbegeisterten sind die Silit-Töpfe über viele Jahre im Einsatz.


1928

Die Bildhauerin, Malerin und Designerin Trude Petri kam 1928 zur KPM und fertigte in kurzer Zeit verschiedene Entwürfe für die Manufaktur. Bahnbrechend und heute, mehr als 90 Jahre nach ihrer Entstehung, ein echter Klassiker: die vom Bauhaus-Gedanken inspirierte Kollektion Urbino. Deren schlichte Ästhetik begeistert Designkenner auf der ganzen Welt und hat die vollkommene Form des Kreises zum Vorbild. Die sogenannten Coupeteller, deren Fläche bis zum Rand ungebrochen fließt, schrieben Porzellangeschichte. Noch heute wird die Kollektion, die sechs Jahre nach ihrer Fertigung den Grand Prix bei der Pariser Weltausstellung gewann und heute im MoMa in New York ausgestellt wird, bei der KPM Berlin von Hand gefertigt und bemalt. https://www.kpm-berlin.com


1931

Als Arzberg 1931 den Entwurf „Form 1382“ von Dr. Herrmann Gretsch vorstellte, begründete das Unternehmen damit seinen Ruf als Design-Marke. Bis heute hat die schlichte und zweckmäßige Form nichts von ihrer Faszination verloren. Mit ihr übertrug Gretsch erstmals die Grundsätze der neuen Sachlichkeit konsequent in die industrielle Porzellanformgebung. Eine neue Firmenphilosophie entstand. Sie gilt noch heute: die gute Form für jeden Tag. Seit 1931 wird dieser Porzellanklassiker erfolgreich verkauft. Das Design wurde seitdem nicht verändert, die Form „1382“ zählt zu den absoluten Klassikern modernen Industriedesigns und ist als eine von ganz wenigen Porzellanformen sogar im Museum of Modern Arts in New York zu finden.


1938

Seit 1938 erleichtert die Vielzweckschere Küchenhilfe von Zwilling den Alltag in vielen Haushalten. In Design und Funktion fast unverändert, wird sie heute wie damals in Solingen gefertigt. Ein echter Klassiker, der seit dem Ablauf des Patents nach 18 Jahren (1956) zu einem der meist kopierten Modelle der Welt gehört. Warum, ist einfach zu beantworten: Die Küchenhilfe ist im Haushalt ein wahres Multitalent. Mit ihren geschmiedeten und eisgehärteten Scherenblättern schneidet sie nicht nur Papier, Pappe, Blumen und Kräuter mühelos, sondern öffnet mit Hilfe ihres Halms auch leichtgängig Drehverschlüsse sowie Kapseln von Flaschen. Die Griffe haben zudem eine ideale Größe, sodass die Schere mit mehreren Fingern sicher und ermüdungsfrei gehalten und geführt werden kann. Ihr robuster Stahl und das klassische sowie funktionale Design machen sie zu einem Traditionsstück, das dank seiner Langlebigkeit in manchen Familien sogar von Generation zu Generation weitergegeben wird.




0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page