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Der „Day of Experience“, den die Gruschwitz GmbH, München, das Design- und Realisierungsbüro mit Schwerpunkt Retail, durchgeführt hat, war ein Treffen von Begeisterten für das Thema Handel. Ausblicke in die Zukunft des stationären Handels, Best Practice, Trendprognosen und Analysen standen an diesem Tag ebenso im Mittelpunkt wie der aktive Austausch im Rahmen von Workshops. Die Veranstaltung machte ihrem Namen alle Ehre.
Wolfgang Gruschwitz, Geschäftsführer der Gruschwitz GmbH und einer der ersten, die das Thema Multisensorik im Ladenbau umgesetzt haben, rief in seinem Vortrag dazu auf, nicht gegen die Veränderungen, die für den Handel aus der Digitalisierung und dem veränderten Kaufverhalten der Kunden erwachsen, zu protestieren, sondern die Möglichkeiten zu nutzen und ihnen gezielt Aktivitäten entgegen zu stellen. „Menschen an- bzw. berühren“ ist für ihn ein wichtiges Thema für den Handel. In diesem Sinne geht es darum, Touchpoints zu schaffen, die dieses leisten können. Seiner Meinung nach werden auch die Städte, die nach wie vor die zentralen Plätze des Handels bleiben, nicht leer, sie werden „immer interessanter und geballter“ - nicht zuletzt aufgrund der weiteren Tendenz zur Urbanisierung. An konkreten Beispielen zeigte Gruschwitz auf, wie dieses Anrühren der KundInnen erfolgreich erfolgen kann.
Einen Beitrag dazu, interessante und interessierende Touchpoints zu schaffen, liefert auch die Waketo GmbH, Tochterunternehmen der Gruschwitz GmbH. Waketo stellt die Digitalisierung des PoS in den Mittelpunkt, vergisst aber auch die strategische Einbindung in die gesamten Prozesse des Handels von der Logistik bis hin zur Kommunikation über Social Media Kanäle nicht. Alexander Fatseas von der Waketo GmbH stellte diese Strategie des intermedialen Denkens dar und zeigte dabei auch die Bedeutung der stringenten Kommunikation auf: „Die Seriosität einer Marke wird sehr stark aufgrund des digitalen Fußabdrucks in den Sozialen Medien beurteilt. Dafür sucht der Kunde nach organischen Informationen im Netz“, begründete er die intensive Einbindung der Online-Kommunikation. Erstes Ziel von Waketo in der Zusammenarbeit mit Kunden ist es, die Angst vor der Digitalisierung zu nehmen und darauf basierend die sich daraus ergebenden Möglichkeiten aufzubauen.
Welche Möglichkeiten das sind, zeigte das Best Practice-Beispiel aus dem Handel. Frank Troch, Geschäftsführer des Traditions-Modehauses Hirmer in München, stellte die starken Veränderungsprozesse dar, die der Spezialist für Herrenbekleidung in den letzten Jahren durchlaufen hat. „Unternehmen müssen an ihrer DNA arbeiten“, erläuterte er den über 80 TeilnehmerInnen der Veranstaltung seine grundlegende Erfahrung. So kann es dazu kommen, dass sich Hirmer mehr zu einem Haus für Erlebnis und Entschleunigung entwickelt, das ein Bekleidungssortiment als einen Teil eines viel breiter gesteckten Gesamtangebotes liefert.
Megatrends, Disruption und Innovation war das Thema der Präsentation von Stephan Jung, CEO InventiQ Group Hamburg. Der Zukunftsforscher zeigte die bestimmenden aktuellen und sich weiter entwickelnden Megatrends auf und stellte deren Auswirkungen auf das Kaufverhalten und den Handel dar. Mit dem Hinweis darauf, dass 90 Prozent der Disruptoren in einer Branche nicht aus der betreffenden Branche kommen, wies er die ZuhörerInnen darauf hin, über den Tellerrand zu blicken und neue Aktivitäten in ihrem angestammten Umfeld ebenso im Blick zu haben wie nach Möglichkeiten zu suchen, selber als solcher Disruptor aufzutreten.
Studentenwettbewerb liefert spannende Perspektiven
Im Rahmen der Veranstaltung erfolgte auch die Prämierung der ersten drei PreisträgerInnen eines Studentenwettbewerbs, den die Gruschwitz GmbH gemeinsam mit Fachhochschulen durchgeführt hat. Einen roten Faden und gleichzeitig einen Schwerpunkt in den Entwürfen und Konzepten, die eingereicht wurden, bildeten laut Wolfgang Gruschwitz die Themen Nachhaltigkeit, Verantwortung für die Umwelt und soziale Verantwortung. Diese Aspekte zeigten sich auch in den drei Siegerentwürfen beispielsweise durch die Einbindung von regionalen Produkten, der Belebung von Innenstädten in Mittel- oder Unterzentren oder auch mit der Einbindung der Sharing Economy in den stationären Handel.
Die Schlussrunde der Veranstaltung bildeten Workshops zu unterschiedlichen Themen, von den Human Ressources über die Emotionalisierung und Food am PoS bis hin zum Verzaubern der Kunden.
Man kann sich getrost für Retail weiter begeistern, das wurde am Ende der Veranstaltung deutlich. Denn es gibt genügend Zukunft für das Verkaufen und die Interaktion mit den KonsumentInnen.
www.gruschwitz.de
www.waketo.de